Strukturkonzept für Heinrich Robert vorgestellt

Bereits zum sechsten Mal kam jetzt die Planungsgruppe zur Nachnutzung der Zeche Heinrich Robert zusammen. Dieses Gremium, zu dem unter anderem Oberbürgermeister Marc Herter, Stadtbaurat Andreas Mentz, RAG Montan Immobilien-Vertreter Thomas Middelmann und Investor Jürgen Tempelmann gehören, tauscht sich regelmäßig zu den neuesten Entwicklungen auf der ehemaligen Bergwerksfläche zwischen Pelkum und Herringen aus.

Martin Löckmann, Geschäftsführer der Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert, stellte zunächst noch einmal das Projekt, die Projektpartner und die Perspektiven vor: Auf dem 53 Hektar großen Gelände wird ein Standort für Kunst, Kultur, Kreativ-, Dienstleistungs- und Freizeitwirtschaft geschaffen. Auch touristische Einrichtungen wie ein Hotel, das besonders auf Radtouristen eingestellt ist, und dem Standort angemessene Gewerbeansiedlungen finden im CreativRevier ihren Platz. Viele, natürlich der Öffentlichkeit zugängliche, Grün- und Parkflächen, ein innovatives Verkehrskonzept und die CO²-Neutralität des Reviers vervollständigen das Konzept.

Besondere Aufmerksamkeit bekam Joachim Sterl, Projektleiter des Planungsbüros post welters + partner, der das neue städtebauliche Strukturkonzept für Heinrich Robert vorstellte. Danach wird es im „Fuß“ des CreativReviers rund um den jetzt bereits vorhandenen Netto-Markt an der Kamener Straße ein Einzelhandelszentrum geben, dass entlang einer Achse in Richtung Norden in das Revier hineinreicht.

Den „Kopf“ bilden die denkmalgeschützten Zechengebäude wie die Maschinenhalle, das Direktionsgebäude oder der Hammerkopfturm. Im nördlichen Bereich schließt sich dann das Gewerbegebiet an. Die östlich und westlich gelegenen Flächen sind der – zum Teil öffentlich geförderten - Wohnbebauung vorbehalten, die auch Tiny Houses, Mini-Häuern und besonderen Wohnformen wie Generationenwohnen Platz lässt.

Für weite Teile des zu bebauenden Geländes konnte das Bauentwicklungsunternehmen Ten Brinke gewonnen werden. „Damit haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der viel Erfahrung in der Aufbereitung solcher alter Industrieflächen mitbringt“, erläutert Investor Jürgen Tempelmann.

Für die Planungen des CreativQuartiers, also dem Bereich der denkmalgeschützten Alt-Gebäude, zeichnet das Architekturbüro Planerbund mit Jörg Hannemann, und das niederländische Architekturbüro Mei architekts and planners verantwortlich. Diana Dragan von Mei erläuterte unter dem Titel „Altes wird wieder schön!“ die Planungen. Im CreativQuartier sollen sich Unternehmen vor allem aus dem Dienstleistungs- oder Bildungssektor ansiedeln, aber auch Gastronomiebetriebe und Freischaffende aus dem Kunst- und Kulturbereich. Wie ein „Leuchtturm“ wird der denkmalgeschützte Hammerkopfturm den Weg ins Revier weisen.

Ein von Ost nach West verlaufender Boulevard verbindet das Quartier mit den Wohnhäusern und den Parkanlagen wie dem denkmalgeschützten Zechenpark oder dem neuen Landschaftsbauwerk entlang der Kamener Straße. Im Bereich der ehemaligen Kühltürme entsteht eine zentrale Plaza, die ebenfalls zum Verweilen einladen wird. Autostellplätze in den Randbereichen, der Anschluss an den ÖPNV und die optimale Erreichbarkeit mit dem Rad wurden ebenfalls eingeplant.

„Mehr und mehr zeigt sich, dass dieses Projekt wegweisend für die benachbarten Stadtbezirke, für Hamm und die ganze Region ist“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. „Das innovative Konzept und in seiner Größe nahezu einmalige Projekt wird ganz Hamm einen großen Zugewinn an Attraktivität bringen.“

„Für die RAG Montan Immobilien reiht sich das Projekt auf dem Areal des ehemaligen Bergwerks Ost in die Reihe der großen Entwicklungsprojekte im gesamten Ruhrgebiet, die schon weitgehend erfolgreich abgeschlossen sind - wie Ewald in Herten, Gneisenau und Minister Stein in Dortmund, Radbod in Hamm-Bockum-Hövel oder Fürst Leopold in Dorsten, dass wir auch mit dem Investor Jürgen Tempelmann revitalisiert haben. Ich freue mich, dass wir in dieser Partnerschaft auch in Hamm gemeinsam etwas Großes für die Stadt und die Region schaffen können und die Zechenbrache einer neuen und innovativen Nutzung zuführen“, sagt Thomas Middelmann, RAG Montan Immobilien.